Schwandorfer Delegation zu Festakt im Partnerlandkreis Görlitz
Eigentlich hätte der Festakt anlässlich der 30jährigen Partnerschaft zwischen den Landkreisen Görlitz und Schwandorf bereits im letzten Jahr stattfinden sollen, doch pandemiebedingt musste die Veranstaltung abgesagt werden. Doch schon bald war klar, dass der Geburtstag dieser engen Freundschaft nicht entfallen dürfte. Landrat Thomas Ebeling und der Schwandorfer Partnerschaftsbeauftragte Manuel Lischka zögerten keine Sekunde, als der Görlitzer Landrat Bernd Lange zum Festakt einlud. Eine Delegation aus 30 Personen, darunter Vertreter der Kreistagsfraktionen, des Landratsamtes, des Sports, der Kunst und Kultur sowie der Feuerwehr reisten deshalb in die östlichste Stadt der Republik.
Nach einem herzlichen Empfang im Landratsamt Görlitz und einer kurzen Präsentation durch Landrat Bernd Lange, durften die Mitreisenden eine überaus unterhaltsame Stadtführung zu den berühmten Görlitzer Hallenhäusern erleben. Als weitere Programmpunkte standen u.a. ein Besuch des Zittauer Berglaufes an, an dem im nächsten Jahr auch Sportler aus Schwandorf teilnehmen werden, sowie eine Fahrt mit der historischen Zittauer Schmalspurbahn zur Burgruine Oybin.
Ein feierlicher Festakt rundete den erlebnisreichen Besuch im Partnerlandkreis ab. In seiner Rede dankte Landrat Bernd Lange den angereisten Schwandorfern für ihren Besuch und ihre vielfältigen Aktivitäten, die das freundschaftliche Verhältnis zwischen beiden Landkreisen mit Leben erfüllen. Sein Dank galt insbesondere Landrat Thomas Ebeling sowie dessen beiden mitgereisten Vorgängern Hans Schuierer und Volker Liedtke, ohne deren Unterstützung die enge Kooperation in dieser Form nicht möglich gewesen wäre. Die Freundschaft vermittelte jedoch zugleich nie den Eindruck, von oben aufgezwungen worden zu sein und wurde auf vielschichtige Weise von unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteuren getragen. „Gerade in diesen schwierigen Zeiten müssen sich Regionen austauschen. Man kann täglich voneinander lernen“, stellte der Görlitzer Landrat in seiner Festrede heraus.
Der Schwandorfer Landrat dankte Bernd Lange und allen Beteiligten für die Einladung und die Gastfreundschaft, welche den Oberpfälzer Gästen zu Teil wurde. Thomas Ebeling betonte in seiner Rede, wie wichtig die Zusammenarbeit sei und wie wohl man sich in der abwechslungsreichen Region fühlte. „Der Landkreis Görlitz hat sich wieder einmal als herzlicher Gastgeber präsentiert. Wir nehmen viele tolle Eindrücke mit nach Hause und werden in der Heimat weiter für die Region und seine Menschen werben. Wer die Oberlausitz besucht, wird nicht enttäuscht.“ Als Geschenk brachte der Landrat neben heimischen Bier auch eine Skulptur aus Oberpfälzer Eiche und Granit des ebenfalls anwesenden Schwarzhofener Künstlers Vasilij Plotnikov mit. Die Skulptur imponierte den Gastgeber nicht zuletzt durch ihre Ästhetik und der stattlichen Höhe von 2,30m.
Als 1991 die Partnerschaftsurkunde zwischen den Landkreisen Görlitz und Schwandorf unterzeichnet wurde, dürfte kaum jemand erahnt haben, welch ausgeprägt herzliche Beziehung hieraus entstehen würde. Ursprünglich galt der Fokus dieser Partnerschaft der Rekultivierung der Braunkohlegebiete. Doch seither gibt es vor allem im Bereich der Kultur einen regen Austausch. So wird noch in diesem Jahr der Künstler Heiko Herrmann aus Pertolzhofen im Rahmen eines Austauschprojektes im Schloss Königshain arbeiten. Doch auch im Tourismus, dem Sport und der Feuerwehren gab es in den letzten 30 Jahren immer wieder Kontakte, welche auch weiter intensiviert werden sollen.
Nachdem das Festwochenende vorbei ist, steht bereits die nächste gemeinsame Aktivität der beiden Partnerlandkreise auf dem Programm. Ab 10. Mai ist die Ausstellung „Grenzraum knüpft Verbindungen“ im Verwaltungsgebäude des Zweckverbands Müllverwertung Schwandorf zu den regulären Öffnungszeiten zu sehen. Die Ausstellung zeigt Werke verschiedener Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland, Österreich, Polen, Slowenien, Italien und Tschechien, die gemeinsam die Euroregion Neiße erkundet und sich von den Eindrücken inspirieren ließen. Der Landkreis Görlitz und die Stadt Zittau hatten das deutsch-tschechische Projekt im Kontext der Kulturhauptstadtbewerbung 2025 durchgeführt. Die Ausstellung ist ein wegweisendes Projekt für Freiheit, Frieden und Stabilität in Europa. Gerade aufgrund der aktuellen weltpolitischen Ereignisse, sind solch verbindende Element essenziell.