Zu Besuch bei guten Freunden: Nach zwei Jahren pandemiebedingter Zwangspause hat eine Delegation aus Burglengenfeld und Umgebung die französische Partnerstadt Pithiviers besucht. Angeführt von Francois Herblot, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins, würdigten die französischen Gastgeber die nun schon Jahrzehnte andauernde Freundschaft zwischen den beiden Städten, die selbst eine weltweite Pandemie überstanden hat: „Es gibt Freunde, es gibt Familie und dann gibt es Freunde, die Familie werden. Sie sind die Freunde, die Familie sind“, stellte Herblot in seiner Rede beim deutsch-französischen Empfang heraus.
In einer Parkanlage unweit des Rathauses von Pithiviers wurde im Rahmen eines Festaktes eine Freundschaft erneut besiegelt, die ihren Ursprung im Jahr 1976 mit Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde nahm. Burglengenfelds dritter Bürgermeister Sebastian Bösl sprach in seiner Festrede von einem „unfassbaren Glück“, dass man sich heute als Freunde begegne, besonders vor dem aktuellen Hintergrund des Ukraine-Krieges und einer jahrhundertelangen deutsch-französischen Geschichte, die nicht immer friedlich war: „Blau-weiß-rot und schwarz-rot-gold stehen für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, für Einigkeit und Recht und Freiheit. Es sind sehr hohe Ideale, aber sie sind es, die uns heute verbinden und auf die wir stolz sind“.
„Ich war noch nicht geboren, als die ersten freundschaftlichen Verbindungen zustande kamen“, sagte Anthony Brosse, zweiter Bürgermeister von Pithiviers. Umso beeindruckender seien die engen Beziehungen, welche die Bewohner der beiden Städte zueinander entwickelt haben. Auch Brosse sprach von den „Schatten des derzeitigen Krieges auf europäischen Boden“ und welch starkes Symbol ein Europa aussende, indem es auf den gemeinsamen Dialog zwischen den Völkern setze.
Für den Verein der Städtepartnerschaft aus Burglengenfeld sprach Eike Franke, zweite Vorsitzende stellvertretend für Georg Tretter, der eine persönliche und bewegende Rede nach Frankreich gesendet hatte. Tretter will sich nach 31 Jahren aus Altersgründen vom Vorsitz zurückziehen: „Eine große Aufgabe für die Zukunft wird es sein, dies mit der Jugend zusammen, diese Kontakte mit unseren Freunden zu pflegen, aufrechtzuerhalten und zu vertiefen. Und auch die Fähigkeit der Auge -in – Auge – Diskussionen nicht zu verlernen“, mahnt Tretter über seine Stellvertreterin an, nicht ohne vorher eine Bilanz aus 45 Jahren aktiver Städtepartnerschaftsarbeit gezogen zu haben.
Infokasten:
Pithiviers ist eine französische Kleinstadt mit rund 9000 Einwohnern im Departement Loiret. Paris liegt rund 80 km entfernt. An die Partnerschaft mit Burglengenfeld erinnert dort die „Allee de Burglengenfeld“; in Burglengenfeld steht die Pithiviers-Brücke für die Verbindung zwischen beiden Städten. In Frankreich wird der Verein der Städtepartnerschaft von Francois Herblot geführt, in Deutschland von Georg Tretter.
Im jährlichen Wechsel organisieren die Vereine jeweils um Christi Himmelfahrt ein partnerschaftliches Treffen mit Ausflugsprogramm; dieses Jahr ging es für die Burglengenfelder Delegation unter anderem nach Paris mit Stadtführung und Bootsfahrt auf der Seine. Die Unterbringung in Pithiviers bzw. Burglengenfeld erfolgt jeweils in Gastfamilien. Wer sich für die französische Lebensart und Kultur begeistert, ist beim Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Burglengenfeld Pithiviers genau richtig.
Bildnachweis: Pelikan-Roßmann