Stadtführung „Leben am Fluss“ mit Einkehr im historischen Bierkeller

Eine Szene am Fluss: Die Frauen nutzten den Waschplatz an der Naab nicht nur zum Wäsche waschen, sondern auch zum „Schwatzen“. Es wurden eifrig Neuigkeiten ausgetauscht.

„Leben am Fluss“ ist das Motto einer Stadtführung mit Gerhard Schneeberger sowie den Schauspielern Alexander Spitzer und Stephanie Meßmann. Termin ist am Sonntag, den 21. August, um 15 Uhr. Los geht’s am Europaplatz.

Offenbar haben Stadtführer Gerhard Schneeberger und seine Mitstreiter mit dem Thema „Leben am Fluss“ den Geschmack der Bevölkerung getroffen. Die Erlebnisführungen mit anschließender Einkehr finden stets großen Anklang. Das mag auch daran liegen, dass nach der kurzweiligen Führung mit interessanten szenischen Darstellungen der Schauspieler eine zünftige Einkehr in einem der historischen Bierkeller an der Naab mit Musik und Gesang, deftigen Schmankerln und selbst gebrautem süffigen Bier auf dem Programm steht. Gerhard Schneeberger lädt die Gäste zum Mitsingen alter Wirtshauslieder ein.

Vorher aber erfahren die Teilnehmer viel über den Fluss Naab und warum Städte früher oft an Flüssen gegründet wurden. Die Naab war für die damalige Bevölkerung eine Lebensader. Sie diente als Transport- und Handelsweg, als Nahrungsgeber (Fischerei), zur Energiegewinnung in den Mühlen, als Waschplatz für die Frauen, zur Eisgewinnung, zum Kühlen der Bierkeller, sie lieferte Wasser für die Gerber und Färber und noch vieles mehr.

Der Fluss barg aber auch Risiken bei Überschwemmungen oder Eisstößen und war Träger von Krankheitserregern, da früher in der Naab auch Abwässer, Schlachtabfälle und dergleichen entsorgt wurden. Weiteres Thema der Führung ist die Wasserversorgung der Burglengenfelder Bevölkerung in früherer Zeit – von den ersten Brunnenanlagen auf der Burg, im Almenhof und im Kloster bis zur ersten funktionierenden Wasserversorgung am Stadtbrunnen im Jahre 1859.

Die Brautradition steht ebenfalls im Zusammenhang mit der Naab. Wurden doch jedes Jahr im Winter aus der zugefrorenen Naab Eisblöcke gesägt und mit Fuhrwerken in die Keller gebracht, damit die Temperatur des Kellers für das untergärige Bier im Sommer nicht über neun Grad stieg. Thema der neuen Stadtführung ist außerdem die Entwicklung der Naabbrücke, mit der Geschichte der Entdeckung von scharfen Stielgranaten aus dem 2. Weltkrieg beim Abbruch der alten Betonbrücke im Jahre 1975.

Nach der Führung haben die Gäste die Möglichkeit, das kleine Biermuseum in der Kellergasse kostenlos zu besichtigen, bevor der Sonntagnachmittag mit einer süffigen Halbe Zoiglbier bei zünftiger Musik auf der Steirischen Harmonika im Bierkeller ausklingt.

Anmeldung über die Homepage der Stadt Burglengenfeld www.burglengenfeld.de direkt über einen Link zur VHS für die Führung anmelden oder telefonisch unter Tel. 09471/3022333.  Der Unkostenbeitrag für die Erlebnisführung (inklusive Musikbeitrag) beträgt zehn Euro pro Person; Kinder sechs Euro.

Bildnachweis: Stefan Barte