Erster Bürgermeister der Stadt Maxhütte-Haidhof Rudolf Seidl und Dr. Franz Schmidkunz trafen sich am Alten Postweg in der Nähe der ehemaligen Hüttenschänke, der durch den ehemaligen Park des Eisenwerks Maximilianshütte führt und den Generationen von Arbeitern täglich auf dem Weg ins Eisenwerk zurücklegten.
Bürgermeister Rudolf Seidl überreichte Franz Schmidkunz das druckfrische Büchlein zur Werkssiedlung der Eisenwerkgesellschaft.
Darin hält Schmidkunz die Ergebnisse seiner architekturhistorischen Recherche zur Siedlung fest, die ab 1854 mit der Villa für den Direktor Ernst Fromm sen. entstand.
Der spezifische Charakter dieser Siedlung liegt – nach Schmidkunz‘ Ausführungen – darin, dass anspruchsvoll gestaltete Wohnhäuser für Werksbeamte, Angestellte, Meister und Arbeiter sowie Bauwerke der Verwaltung, Versorgung und des gesellschaftlichen Lebens in einem vorbildlich „durchgrünten“ Bereich in unmittelbarer Nähe zum Hüttenwerk liegen.
Obwohl heute so manches Gebäude verloren gegangen ist und andere eine neue Funktion erfüllen, spiegelt die Werkssiedlung der Eisenwerkgesellschaft Maximilianshütte die industriekulturelle, gesellschaftliche und soziale Entwicklung ab der Mitte des 19. bis ins beginnende 20. Jahrhundert immer noch nachvollziehbar wider.
Schmidkunz ist Mitbegründer des historischen Arbeitskreises Maxhütte-Haidhof und Mitglied des Denkmalnetzes Bayern. Die Industriekultur fand er schon immer faszinierend, und 2004, anlässlich einer Exkursion der Kunstakademie München ins Ruhrgebiet, fasste er den Entschluss, der Entwicklungsgeschichte der Werkssiedlung seines Heimatortes nachzugehen.
Erster Bürgermeister Rudolf Seidl dankte Dr. Franz Schmidkunz für sein Engagement in Sachen Heimatgeschichte. „Das Büchlein ist architekturhistorisch gesehen eine Pflichtlektüre für die Maxhütter Bürgerinnen und Bürger und Interessierte“, so Seidl.
Die von der Stadt Maxhütte-Haidhof veröffentlichte Recherche stellt Franz Schmidkunz im Titel die Frage: „Was bleibt von der Werkssiedlung des ehemals größten Eisenwerks Süddeutschlands ‚Maximilianshütte‘ in Maxhütte-Haidhof?“ Dazu hält er durchaus besorgt die gegenwärtige architektonische Situation der Siedlung fest, die immer mehr ihren Charme und Qualität zu verlieren droht. Gleichzeitig hegt er die Hoffnung, das Bewusstsein für das bedeutende industriegeschichtliche Erbe Maxhütte-Haidhofs stärken zu können und tritt für den Erhalt des noch vorhandenen historischen „Herzstückes“ seiner Stadt ein.
Das Büchlein ist in einer kleinen Auflage im Hofmann-Druck & Verlag in Regenstauf erschienen und kann für 14,90 Euro in der Stadtkasse erworben werden.