Vernetzung und Prävention sind Hauptanliegen
Der Arbeitskreis gegen sexuellen Missbrauch hat in seiner Tagung Anfang Oktober für alle neuen Mitglieder einen Workshop zu den Grundlagen sexualisierter Gewalt durchgeführt, auf die Aktivitäten im Jahr 2022 zurückgeblickt und die Aktionen für 2023 geplant. Vernetzung ist eines der Hauptanliegen des Arbeitskreises. „Wir sind sehr froh darüber, dass seit fast 30 Jahren alle Stellen im Landkreis, die mit Betroffenen und dem Umfeld des Opfers zu tun haben, im Arbeitskreis gemeinsam Präventionsarbeit leisten“, so Helga Forster, die Organisatorin des Arbeitskreises und Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises.
Viele Einrichtungen sind bereits seit den Gründungsjahren im Arbeitskreis vertreten, allerdings fand in den letzten Jahren ein großer Wechsel bei den Mitarbeiterinnen statt. So stand bei der jährlichen Tagung des Arbeitskreises die eigene Fortbildung im Zentrum. Die beiden langjährigen Mitglieder, die Dipl. Sozialpädagoginnen Karina Pfeiffer und Maria Rötzer, haben einen Workshop vorbereitet, der Einblicke in die Grundlagen sexualisierter Gewalt gab. Die Definition von sexuellen Übergriffen, Formen sexueller Gewalt, welche Anzeichen und Symptome auf sexuelle Gewalt hindeuten können waren Punkte des ersten Teils. Im weiteren Verlauf des Workshops ging es um Präventionsmöglichkeiten und um das Vorgehen bei Verdacht und wenn sich Kinder offenbaren. Nach den theoretischen Basics wurde anhand eines konstruierten Fallbeispiels diskutiert, welche Stellen im Arbeitskreis welche Aufgaben und Handlungsmöglichkeiten haben und wie die Zusammenarbeit noch verbessert werden kann. Deutlich wurde, dass eine Vernetzung aller beteiligten Stellen sehr wichtig ist; was auch die Bedeutung der Vernetzung im Arbeitskreis noch mal hervorhob.
2022 war, ebenso wie das Jahr zuvor, von Corona geprägt und es war fast keine Öffentlichkeitsarbeit des Arbeitskreises möglich. Am Gedenktag gegen Gewalt an Mädchen und Frauen am 24. November 22 wird der Arbeitskreis aktiv bei der Gestaltung der Veranstaltung mitwirken.
Für 2023 hat sich der Arbeitskreis einiges vorgenommen. Im Mittelpunkt der Sitzungen steht die Planung der Präventionsarbeit für Betroffene, Eltern und Multiplikatoren sowie die kollegiale Beratung der Mitglieder bei Einzelfällen. Da sehr viele Fachstellen im Arbeitskreis vertreten sind, können die verschiedenen Blickwinkel, die zu berücksichtigen sind, ausgetauscht werden.
So wird die jährliche Tagung für Fachkräfte in der Kinder- und Jugendarbeit zu dem Thema „Sicherheit in der Aufdeckungsarbeit gewinnen und Fehler vermeiden bei Verdacht auf sexuelle Gewalt“ ebenso am Programm stehen, wie die Präventionsarbeit mit dem „Kater Max“, einem selbstgestalteten Buch des Arbeitskreises, das vor allem in Kindertagessstätten und in Grundschulen sehr gut eingesetzt werden kann. Vernetzung mit Stellen, die für die Opfer sexueller Gewalt eine Rolle spielen, wie der Weiße Ring oder das Familiengericht werden organisiert.
Der Arbeitskreis ist ein Zusammenschluss von Beratungs- und Hilfseinrichtungen, den Staatlichen Stellen und den Jugendsozialarbeitern an Schulen, die im Landkreis Schwandorf mit dem Thema sexuellem Missbrauch befasst sind. Weitere Informationen sind der Homepage des Landkreises Schwandorf unter Familie und Soziales, Arbeitskreis Sexueller Missbrauch zu entnehmen. Dort sind auch die Mitglieder des Arbeitskreises mit ihren jeweiligen Schwerpunktaufgaben aufgelistet.