STÄDTEDREIECK. Die Kleiderkammer Städtedreieck hat sich in der Nähe des Oberpfälzer Volkskundemuseums in der Berggasse 3 Burglengenfeld inzwischen etabliert. Zur Ausgabe trauen sich regelmäßig Kund*innen in die Räumlichkeiten. Vor allem aber an Annahme-Tagen füllen sich die wenigen Lagerräume bis hin zur Decke.
Immer am letzten Samstag im Monat von 9 bis 12 Uhr kehrt richtig Leben ein in der Kleiderkammer. Kurz vor der Mittagszeit sind dann die Lager bis zur Decke gefüllt. Die meiste Arbeit wartet auf Daniela Balkie und Susanne Caputo, das Zweiergespann der Kleiderkammer, aber erst danach: Die bei der Annahme grob vorsortierten, angenommenen Waren werden dann aussortiert, gewaschen, gebügelt und für den Verkauf vorbereitet. Viele der Spenden landen aber auch erst mal im Lager, da die Verkaufsräume sehr begrenzt sind.
„Es ist wahrlich eine Wucht, wie abgabebereit die Menschen im Städtedreieck sind“, zeigt sich Susanne Caputo, Mitarbeiterin der Kleiderkammer begeistert. So werden teils neue Waren oder auch extra gefertigte Klamotten wie Stricksocken angeliefert. Aufgrund der schieren Masse an Kleidung für Damen, Herren und Kinder, Schuhen und Spielzeug und vor allem auch um der Lage Herr zu werden, verpacken die Mitarbeiterinnen einen Teil der Spenden in Kartons.
Diese in Kartons verpackten Waren erhält dann die „Deutsche Kleiderstiftung“ mit Sitz in Helmstedt (Niedersachsen). Von dort aus werden die Spenden an hilfsbedürftige Länder wie Mali oder auch in die Ukraine verschickt. Zusätzlich werden auch Pakete für geflohene Menschen in Notunterkünften, wie bspw. derzeit im ehemaligen Toom-Baumarkt in Burglengenfeld, vorbereitet. „Mit solchen Taten helfen wir nicht nur Menschen in Not im Ausland, sondern direkt in unserer Region“, erzählt Daniela Balkie, die Leiterin der Kleiderkammer, während sie alle Hände voll zutun hat, die gespendeten Waren im Lager zu schlichten.
Ein großer Teil der Waren verbleibt dennoch bei der Kleiderkammer selbst. Gedacht ist die Einrichtung vor allem zur Unterstützung von Bedürftigen. Das können alleinerziehende Mütter, Asylbewerber*innen, große Familien oder ältere Menschen mit wenig Rente sein. Für „kleines Geld“ haben Kund*innen jeden Dienstag (13 bis 16 Uhr), Mittwoch (9 bis 12 Uhr) und Donnerstag (10 bis 12 Uhr) Gelegenheit, sich in der Kleiderkammer auszustatten.
„Dass die Kleiderkammer eine feste Institution im Städtedreieck geworden ist, zeigt sich vor allen an den Einnahmen im Vergleich zum vergangenen Jahr“, bestätigt Sebastian Hauser, Leiter der Geschäftsstelle Städtedreieck. Demnach habe sich der Umsatz in diesem Zeitraum verdoppelt. Besonders wichtig war es Daniela Balkie, dass junge Familien erfahren, dass auch komplette Säuglings-Erstausstattungen mit Hilfe der Kleiderkammer möglich sind. Außerdem, so Balkie, sind die Lagerräume im Keller prall gefüllt mit überwiegend neuwertigen Kinderwägen.
Damit das Warenangebot auch immer abwechslungsreich und interessant bleibt, wird das Sortiment saisonal getauscht. So finden sich derzeit neben warmer Winterkleidung auch weihnachtliche Deko-Artikel in den Verkaufsräumen. Ohne Susanne Caputo und Daniela Balkie, die beide ihren ehrenamtlichen Job mit viel Herzblut ausüben, wäre der Betrieb der Einrichtung „Kleiderkammer Städtedreieck“ nicht möglich. Doch auch deren Kraftreserven sind nur begrenzt, weshalb sich beide über Verstärkung mehr als freuen würden. „Unser kleines Team kann jede helfende Hand gebrauchen!“, so der Appell der beiden im Gleichlaut.
Text: Thomas Stegerer, Stadt Teublitz